Fanclub Interview

Ich fange vielleicht einfach mal ganz am Anfang meiner musikalischen Entwicklung an.
Mit 9 Jahren begann meine musikalische Ausbildung ganz klassisch mit Klavier und Chorgesang.
Ab dem zehnten Lebensjahr kam noch Orchesterperkussion dazu.
Ab dem 13. Lebensjahr war ich dann Teil einer Steelband.
Zunächst nur als Leistungskurs. Später dann auch als Teil der Schulband.

Mit 14 Jahren im Jahr 1992 gründete ich mit dem Bruder des damaligen Depressive Age-Schlagzeuger Rüdiger Drescher meine erste Band genannt "Ferox".
Wir spielten Death Metal.
Erst sehr rudimentär, weil wir uns unsere Instrumente selbst beibrachten. (Ich war Gitarrist und Sänger)
Später dann immer filigraner.
Unsere Haupteinflüsse waren In Flames und Death.
Discografie:
Deformation 1995 Demotape
Leviathan 1996 Demotape
Prepare for war 1997 Album

Eine interessante Anekdote aus dieser Zeit ist, dass wir um 1994/95 herum das erste Deutschlandkonzert der schwedischen Metalband In Flames organisierten, um selber im Vorprogramm spielen zu können.
Veranstaltungsort war der Jugendclub Linse in Berlin.

1999 sollte von mir eine Solo EP unter dem Namen "Peddy" erscheinen.
Aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen mir und der Plattenfirma kam es nie dazu.

Im selben Jahr wurde ich Mitglied der Berliner Band K.d.A. (Krebs durch Arbeit).
Das war die Band des nun ehemaligen Depressive Age-Schlagzeugers "Norbert Drescher", mit dem ich später viele Jahre bei Corvus Corax und Tanzwut spielen sollte.
Das einzige gemeinsame Studiowerk "Wollt ihr auf das Leben nach dem Tode warten", wurde bislang nicht veröffentlicht.

1999 war ich auch kurzzeitig Bestandteil der Liveband des Berliner Kunstprojektes Brainconfusion.

2002 holte mich Norbert "Norri" Drescher zu Corvus Corax und Tanzwut.
Das war meine erste intensive Berührung mit mittelalterlicher Musik.
Ich muss schon sagen, dass es anfangs ziemlich ungewohnt war, auf Harmoniebegleitungen größtenteils zu verzichten und die Melodie so vordergründig  und elementar zu betrachten.
Ich konnte mich jedoch schnell in diese Art zu komponieren eingewöhnen und so kam es zu einigen Veröffentlichungen mit mir als Komponisten und Co-Produzenten.

Veröffentlichungen mit Corvus Corax / Cantus Buranus

2003: Hymnus Cantica (feat. Tanzwut) (Single)
2003: Gaudia Vite Live (CD, DVD)
2005: Cantus Buranus (CD, CD+DVD)
2005: Dulcissima (MCD, Promo)
2006: Cantus Buranus – Live in Berlin (CD, DVD)
2006: Venus Vina Musica
2007: Kaltenberg Anno MMVII (Compilation)
2008: Cantus Buranus II
2008: Cantus Buranus – Das Orgelwerk
2009: Corvus Corax – Live in Berlin (Doppel-CD, Doppel-CD+DVD)
2010: Cantus Buranus – Live in München (Doppel-CD, Doppel-CD+DVD)
2010: Kaltenberg Anno MMX

Tanzwut

2002: Feuer und Licht (feat. Umbra et Imago)
2003: Ihr wolltet Spaß
2003: Nein nein (Promo)
2003: Hymnus Cantica (feat. Corvus Corax)
2005: Immer noch wach (feat. Schandmaul)
2006: Schattenreiter

Im Jahr 2006 veröffentlichte ich eine Solo-CD unter dem Namen Okusa genannt "Delitex".
Das war prinzipiell die Keimzelle für Ost+Front.
Es war größtenteils elektronische Musik, aber es fand sich rasch eine Zuhörerschaft, die sich dafür interessierte, was ich im Alleingang auf die Beine stellen konnte.
Im selben Jahr im Rahmen der Produktion zu Tanzwut - Schattenreiter schrieb ich einen Song, aus dem am nächsten Tag etliche Parts entfernt worden waren.
Norbert "Norri" Drescher hatte sie im Sequenzerprogramm (Logic) herausgeschnitten und hinter das eigentliche Arrangement gelegt.
Beschriftet waren die Files mit "Leider Rammstein".
Das legte in meinem Denken einen Schalter um.
Wir spielten vor durchschnittlich 700 Leuten pro Abend und Rammstein vor diesen Massen.
Sie machten es offensichtlich besser als wir.
Ich spielte also fortan mit dem Gedanken mich in mehr in diese Richtung zu begeben.
Der nächste Schritt war, als mich "Köfte" (der Sänger und Kopf von Mad Sin) über Myspace anschrieb.
"Okusa ist geiles Zeugs... Lass mal was gemeinsam machen".
Wir trafen uns und einigten uns darauf, dass wir eine Mischung aus Volbeat und Rammstein erarbeiten wollten.
Ich schrieb einen Song und brachte ihm eine Kopie davon zu ihm nach Hause.
Ich hörte nie wieder ein Wort von ihm.
Aber ich hatte einen fertigen Song in einer Richtung, die mir gefiel und so entschloss ich mich einfach weiter zu machen.
Es dauerte bis 2008 bis ich meinen neuen Stil gefunden hatte.
Ich baute mir ein kleines Studio auf der Landsberger Allee aus und schrieb wie ein Verrückter neue Titel und Texte.
Nun war es an der Zeit einen geeigneten Bandnamen zu finden.
Die Prägung durch die DDR sollte zum Tragen kommen und so kombinierte ich diverse kraftvoll klingende Begriffe mit dem Wort "Ost".
Ostfront war geboren.
Um mich im Nachhinein gezielt von der rechten Szene abzugrenzen, fügte ich ein "+" hinzu.

2009 verließ ich Corvus Corax und Tanzwut.
Im selben Jahr hatte ich eine kurze Periode mit den Überresten der frisch aufgelösten Band Potentia Animi.
Es gab einige Treffen, jedoch kam dabei nicht mehr heraus als zwei Konzerte in Weissenfels unter dem Namen "Auricula".

Ende 2009 rief Luzi von Schelmish bei mir im Studio an und fragte ob mir kurzfristig ein Bassist einfallen würde.
Ich sagte ihm, dass ich auch Bass spielen kann und war kurze Zeit später bei Schelmish gelandet.
Die Musik gefiel mir nicht sehr gut, aber ich war wieder unterwegs.
Ich komponierte ein Album für Schelmish (Persona non grata) und verließ die Band Ende 2010 wieder.

Um mich finanziell über Wasser halten zu können, gründete ich schnell eine Mittelalterformation unter dem Namen Bannkreis und konzentrierte mich ansonsten voll auf Ost+Front.

Es kam zu Verhandlungen mit diversen Labels und ich fand in Out Of Line einen geeigneten Partner.

Im Sommer 2011 erhielt ich dann während der Produktion zu Ave Maria das Angebot auf dem M‘era Luna Festival in Hildesheim auftreten zu können, welches ich sofort annahm.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine Liveband.
Der einzige sichere Posten war Chris Lorenz (Agonoize), den ich kurzzeitig als Sänger ausprobierte.
Also rief ich befreundete Musiker an.
Das war alles sehr kurzfristig und so standen wir mit zitternden Knien auf diesem Festival und meisterten den ersten gemeinsamen Ost+Front Auftritt.

Ende der 90er spielte ich mit meiner ersten Band Ferox häufig zusammen mit einer Band aus Ludwigslust namens Mortalia.
Besonders mit ihrem Bassisten "Zahl" verstand ich mich sehr gut.
(Den Spitznamen hat er, weil er verblüffende Ähnlichkeit mit Graf Zahl aus der Sesamstraße hat).
Nachdem es Ferox und Mortalia nicht mehr gab, kreuzten sich unsere Wege trotzdem immer wieder.

So trafen wir uns z.B. einige Zeit später in der Leipziger Moritzbastei.
Es war eine Modeshow des Berliner Modelabels Mutabilis, für die ich die Musik geschrieben hatte und er war als Backliner der Dreadful Shadows vor Ort, die dort quasi ihre Aftershow-Party feierten.

Dann ging ich zu Corvus Corax und Tanzwut und er wurde Tourbegleiter von Schandmaul und Backliner bei Oomph!.
Also trafen wir uns nun häufig auf den verschiedensten Festivals.
Es entwickelte sich über die Zeit eine enge Freundschaft.

Irgendwann als ich bereits bei Schelmish spielte, rief mich Zahl an und fragte, ob ich einen guten Backliner kennen würde.
Er war terminlich für eine Oomph!-Show nicht verfügbar und brauchte einen Ersatzmann.
Der Schelmish Backliner "Stefan" war super und wurde meiner Meinung nach von einigen Bandmitgliedern recht unfair behandelt, also schlug ich ihn vor.
Stefan wurde festes Mitglied der Oomph!-Crew.

Irgendwann planten Oomph! ihre Liveband zu erweitern und suchten u.a. nach einem Perkussionisten.
Stefan wusste um meine Fähigkeiten und schlug mich vor.
Einige Telefonate später war ich Teil der Oomph!-Liveband.