Aaaalso, jetzt ist es also meins, das Album "Ultra". Gleich mal vorweg, ich habe nur die normale CD mit 13 Titeln. Vielleicht komm' ich auch noch irgendwie dazu, mir die Bonustracks zu Gemüte zu ziehen
Fangen wir also an:
1. SternenkinderIch hab mich riesig gefreut, als die erste Single mit entsprechendem Video online ging. "Sternenkinder" ist definitiv ein guter Opener für das Album. "
Sternenkinder sind auf Reisen, dir den Weg zu weisen...", nämlich durch die nächsten knapp 50 Minuten der neuen Ost+Front-Scheibe. Also begeben wir uns auf diese Reise! Wird nicht mein Lieblingssong, bleibt aber gut im Kopf!
Bewertung: 4/5
2. BruderherzAuch hier war ich über das Video sehr erfreut und es gefiel mir auch besser als das der ersten Single. Insgesamt gefällt mir auch einfach der Song besser als "Sternenkinder". Warum kann ich auch nicht genau erklären. "Bruderherz" beherrscht seit Tagen meine Gehörgänge als hartnäckiger Ohrwurm also hat das Lied irgendetwas an sich, dem ich mich nicht entziehen kann. Vielleicht gelingt es mir sogar, das nach längerem Hören irgendwie zu erklären
Jedenfalls ein starker Track!
Bewertung: 5/5
3. Fiesta de SexoJa, auch ich gehörte zu denjenigen, die sich beim ersten Lesen des Songtitels an Rammsteins "Te quiero Puta!" erinnert fühlten. Aber wenn man das Lied gehört hat, finde ich, schwindet die Ähnlichkeit. Obgleich mir Erk Aicrag bis jetzt noch völlig unbekannt war, hat der Song durchaus seine Stärken. Man fängt irgendwie automatisch an, mitzugehen, auch wenn man kein Wort versteht (ich zumindest nicht). Und auch wenn mich während des Hörens immer wieder das Bild der Sombrero-tragenden Eva begleitet hat (
), bin ich der Meinung, dass ich dieses Lied live feiern werde.
Bewertung: 5/5
4. AfrikaIn diesem Lied finde ich die elektronischen Parts in den Strophen sehr interessant. Für mich sind sie eine Mischung aus afrikanischen und asiatischen Einflüssen. Ich habe während des gesamten Liedes eine einsame Steppe bei Nacht vor Augen, nur in der Ferne brennt ein Licht. Und dorthin will man gelangen, ob man es schafft, bleibt ungewiss. Das Mystische an diesem Song gefällt mir sehr gut.
Bewertung: 4/5
5. MoldauOst+Front versucht sich wieder an einer Ballade. Nun gut, dachte ich. Hier beweist Herrmann erstmals auf dem Album, dass er auch hohe Töne beherrscht. Der Refrain gibt sich gewohnt episch, später hält das Lied dieses Niveau bei, war es am Anfang eher ruhig. Nun muss ich aber sagen, dass ich noch nie ein großer Fan von Balladen war, was NDH angeht. Natürlich gehört so etwas dazu aber die meisten dieser Lieder sprechen mich leider überhaupt nicht an. Das war schon bei Rammstein so, das ist, vom Thema abweichend, auch ein Stückweit bei Metallica der Fall. Und leider auch bei Ost+Front. Das einzige eher ruhigere Lied, mit dem ich bis jetzt etwas anfangen konnte, war "Goldmarie". Ansonsten stecke ich "Moldau" wenigstens vorerst auch in den Schieber "Uninteressant".
Bewertung: 2,5/5
6. KrüppelAls ich den Namen dieses Liedes las, musste ich die Nase rümpfen. Klar, Ost+Front provozieren gern aber ich mag diesen Ausdruck für körperlich oder geistig eingeschränkte Menschen nicht, da ich es selbst zu oft hören musste (habe selber eine körperliche Behinderung). Trotzdem habe ich mich an das Lied herangewagt und war positiv überrascht. Auch ein Song, der im Ohr bleibt, bissiger, ironischer Text, so wie ich Ost+Front mag. Da kann ich auch über das Schlagwort des Liedes hinwegsehen. Und das "Krüppel Krüppel" im Hintergrund des Refrains erinnert mich ein wenig an das "Zwitter Zwitter" von Rammstein; so, ich denke, jetzt ist die Rammstein-Schublade bedient
Bewertung: 5/5
7. SuizidDieses Lied ist für mich...wie soll ich es am besten beschreiben? Verstörend, trifft es wohl am ehesten. Zum einen ist es wieder ein ruhigeres Lied, was ich sogar mögen könnte, hätte es nicht diesen Text! Das ist auch wieder typisch Ost+Front, musikalische Grenzen zu sprengen. Ich meine, wer käme noch auf die Idee, über Selbstmord durch Autoaggression zu singen, verpackt in ein Lied, in dem es genauo gut einfach um Fernweh gehen könnte? Dieser Song lässt mich mit einem unguten Gefühl zurück, genial gemacht aber genauso creepy, irgendwie, ich kann es nicht richtig beschreiben.
Bewertung: 3,5/5
8. Fick DichHier wurde ich ein wenig ratlos zurückgelassen. Klar, dass dieser Song an sexistische Lieder wie "Liebeslied" oder "Ich liebe es" anknüpfen will, aber...ganz ehrlich, das schafft er nicht. Es wird beinah krampfhaft die böse, harte Tour gewählt und das verhunzt den Track in meinen Augen. Gerade bei diesem catchigen Titel hätte man da weitaus mehr rausholen können. Geht aber trotzdem noch ab.
Bewertung: 3/5
9. VolksmusikDer für mich schlechteste Track des Albums. Was genau war Ost+Fronts Ziel mit diesem Song? Wollten sie huldigen? Parodieren? Einfach wieder provozieren? Ich weiß es nicht. Ich finde ihn schon ziemlich Mainstream, könnte im Radio laufen und Unerfahrene kämen nie auf die Idee, dass das Ost+Front sind, die maskierten Herren, die zur NDH gehören und schon Sachen wie "Ich ficke dein Gesicht!" gerufen haben. Nee, Jungs, das war ein Satz mit X, tut mir leid.
Bewertung: 1,5/5
10. BlitzkriegWieder ein ziemlich harter Track. Ein Track, der live definitiv reinhaut und zum Mitmachen anregt. Bin mir nur noch nicht sicher, ob es in diesem Song um Bondage geht? Na ja, werde ich nach dem vierten Hören sicherlich gemerkt haben
Leider fehlt mir, gerade für BDSM, die textliche Härte. Hat Ost+Front irgendjemand gesagt, dass sie nicht mehr ganz so unverschämt sein sollen? Wenn ja, gehört dieser jemand bestraft! Ansonsten ein gutes (gut gemeintes) Stück "Ultra".
Bewertung: 3,5/5
11. NeinIch liebe es, wenn elektronische Parts und harte Rockparts miteinander harmonieren - und das tun sie meiner Meinung nach in diesem Song! Ruhig und doch lauernd in den Strophen und dann hämmert dir der Refrain entgegen. Yes Sir, mehr davon bitte! Ich liebe es! (und ganz nebenbei, der Text passt diesmal auch
) Könnte mein liebster Song auf dem Album werden.
Bewertung: 5/5
12. KlassenkampfWieder ein Song, der sich im Refrain melodisch eher episch gibt - find ich okay. Die Lyriks sind diesmal auch verwobener (mein Liebling ist: "
Aus Haut ist meine Maske" Wie wahr...
Hat definitiv Ohrwurm-Charakter.
Bewertung: 4/5
13. SiebenbaumFür Ost+Front-Verhältnisse ungewohnt melodisch. Ich werde 'ne Weile brauchen, bis ich damit sympatisieren kann. Ich hoffe, das war nur eine Art Experiment der Jungs alla "Wie hören wir uns eigentlich an, wenn wir brav sind?" Es ist weder Ballade noch ein übermaßig fröhlicher oder tiefgeistiger Song. Nach "Volksmusik" der schwächste Track für mich. Bitte nicht noch mal.
Bewertung: 2/5
Gesamtwertung: 48/65 = Note 3
Fazit: Die neue Scheibe der Frontler ist in der ersten Hälfte stark, lässt dann aber leider nach, was für mich nur noch der Song "Nein" retten kann. Mit Erwartungen aus "Olympia" oder gar "Ave Maria" kann man an dieses Album nicht herangehen, Ost+Front entwickeln sich weiter und das ist ihr gutes Recht - nur leider schlägt das auf die Qualität einiger Songs. Weiterentwickeln - ja. Umkrempeln - bitte nicht. Trotzdem gibts einige starke Titel, was für mich die schlechten wiederwett macht.
Alles in allem eine halbe Stufe unter "Olympia" meiner Meinung nach. Wenn das nächste Album mehr aus Songs alla "Bruderherz", "Krüppel" und "Nein" besteht, haben mich die Jungs wieder komplett in ihrem Bann!
Also dann, auf weitere Meinungen zum Album und Freundschaft!
Eleghia